Mein Stil
Ich liebe die Gegensätze: Kraftsport und Tanz, Kampfsport und Leichtathletik. Ich war immer sehr sportlich, trotzdem wurde ich immer unflexibler und verletzte mich oft.
Heute weiß ich: Das Eine ist höchstwahrscheinlich eine Folge des Anderen. Mit Anfang 40 konnte ich im Stand mit den Fingern den Boden nicht mehr erreichen. Der Schneidersitz war eine Qual, an den Z-Sitz nicht zu denken. Ich wollte das ändern und fing mit Pilates an.
Meine Pilates-Ausbildung war "contemporary", mit einem Schwerpunkt auf Rehabilitation. Nach ein paar Jahren wollte ich "back to the roots" und ich habe mich dann wiederum sehr an's klassische Pilates gehalten.
Heute versuche ich in jeder Stunde die klassische Reihenfolge immer als Grund-Gerüst zu erhalten, und erlaube mir Ausflüge in andere Bewegungsformen oder Variationen. In der Regel erkläre ich das dann auch so.
Die Prinzipien des Pilates, Gyrotonic oder Gyrokinesis sind nicht "verhandelbar", das ist die Essenz, die in der Übungsanleitung deutlich werden muss.
Was mir ebenfalls wichtig ist, ist der Flow der Stunde. Es gibt möglichst keine Pausen und Unterbrechungen, die Stellungswechsel, die "transitions" sind fließende Übergänge. Meine Stunden sind fordernd, aber hoffentlich nicht überfordernd.
Jeder Körper ist anders: das Verhältnis vom Oberkörper zu Unterkörper, Bäuche die im Weg sind, Beinfehlstellungen, Lordosen...
Ein schwerer Oberkörper mit Bauch wird Schwierigkeiten haben aufzurollen, sehr lange Beine wollen in der Rückenlage nicht zu tief gesenkt werden, schwere Becken haben Probleme in der Rückenlage angehoben zu werden und Teilnehmende mit instabilem Becken können dann vielleicht kein Bein mehr vom Boden lösen.
So brauchen viele Praktizierende oft eine kleine Variante einer Übung, die den Möglichkeiten ihres Körpers angepasst ist. Das sollte eine gute Lehrer*in erkennen können, und so möchte ich sein:
zu versuchen, alle ensprechend ihrer körperlichen Vorraussetzungen bestmöglich zu unterstützen.
Sich mit anderen Teilnehmenden zu vergleichen ist daher auch völlig müßig.
Die Konzentration auf den eigenen Atem und die Möglichkeiten des eigenen Körpers sollten im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.
Vielleicht hast du den Spruch von Joseph Pilates schon einmal gehört:
"In ten sessions you will feel the difference, in twenty you will see the difference, and in thirty you'll have a whole new body."
Ehrlich gesagt: ein bisschen mehr Ausdauer brauchst du schon für eine umfassende Transformation -
wie bei jeder anderen Bewegungsform auch.
Aber dann wirst du reich belohnt! Mit mehr Aufrichtung, Kraft, Balance, Beweglichkeit und Beschwerdefreiheit.
Du bekommst die perfekte Basis für jeden anderen Sport. Einen durchtrainierten Körper
und besseren mentalen Fokus gibt es on top! :)